Tuesday, September 25, 2012

Geschichte der Rasse (Teil 1)

Die Herkunft des Whippets
(zuerst erschienen in: Unsere Windhunde Heft 8 2003; hier überarbeitet)

Von Ingrid Krah-Heiermann und Wilhelm Heiermann

1: Wie alt ist die Rasse Whippet?

"10 000 und 75 Jahre Hetzhunde/Windhunde" , so nannte der DWZRV das zum 75-jährigen Jubi- läum herausgegebene Zuchtbuch. Dieser Titel sollte natürlich nicht nur auf das Alter des Verbandes hinweisen, sondern Beleg sein für die lange Geschichte der windhundartigen Caniden. Unstrittig gehört der Windhund zu den ältesten Erscheinungsformen des Hundegeschlechts und er ist eng mit der Kulturgeschichte des Menschen verbunden. Schon auf jungsteinzeitlichen Felsmalereien lassen sich den Jäger begleitende Hunde erkennen, die im Phänotyp deutlich an moderne Windhunde er- innern. Aus dem 15. Jhdt. v.Chr. stammt Abbildung 1, die inder Grabstätte des Wesirs Rechme-Re im alten Ägypten gefunden wurde.



In dem Hund, den wir auf dem Bild sehen, begegnet uns doch unzweifelhaft ein Vorfahr des heuti- gen Sloughi aus dem Norden Afrikas. Nahezu allen Windhund-Rassen wird eine so weit zurück reichende Geschichte zugesprochen, obwohl natürlich klar sein muss, dass unsere modernen Rasse- hunde vornehmlich ein Produkt des 19. Jahrhunderts sind, in dem man in England und auf dem Kon- tinent begann, reinrassige Hunde (sogenannte pedigree-dogs )zu züchten, um neue Rassen zu schaf- fen bzw. bekannte Arten wieder zu beleben (z.B. Irish Wolfhound) oder zu verfeinern.

Ein kurzer Blick in die vielfältige Literatur belegt, dass Windhundfachleute lange Traditionslinien sehen. So wird nicht selten die ägyptische Pharaonin Kleopatra als eine der ersten Windspiel-Züchterinnen bezeichnet, die angeblich einige ihrer Hunde dem Imperator Julius Caesar zum Ge- schenk machte, der diese dann mit nach Italien nahm. Die Existenz kleiner kurzhaariger Windhunde im alten Ägypten scheint jedenfalls ziemlich gesichert zu sein. Aus römischen Quellen wissen wir, dass mächtige (Wind)hunde aus Irland bereits im 4. Jahrhundert n. Chr. in Rom für Furore sorgten. Auf die Insel kamen sie vermutlich in Folge der keltischen Landnahme um 2000 v. Chr. Der Grey- hound, diese für die kurzhaarigen Windhunde eindeutig typbildende Spezies, wird ebenfalls als Nachkomme des keltischen Windhundes betrachtet. Schritt erwähnt ein Vasenbild, auf dem ein Hund abgebildet ist, der den modernen Greyhounds absolut ähnlich ist.. Hinsichtlich der Geschichte des Barsoi verweisen die rassegeschichtlich gut informierten Autoren auf die Fresken der Sophien-Kathedrale in Kiew, in denen Jagdszenen mit Windhunden dargestellt werden. Auch die Afgha-nischen Windhunde, deren systematische Zucht in Europa erst um 1925 begann, sollen von Hunden abstammen, die bereits auf ca .4000 Jahre alten Felszeichnungen, die im Nordwesten Afghanistans gefunden wurden, abgebildet sind. Als noch älter gelten die Salukis, deren Darstellung man auf den ältesten Zeugnissen der menschlichen Kultur findet, und die - im wesentlichen unver-ändert im Typ- "seit undenklichen Zeiten...für den Orientalen bei der Jagd unersetzlich" sind.
Und wie sieht die Geschichte des Whippet aus?


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